Definition: Definition:
Mit dem Begriff „chondropathia patellae“ wird ein schmerzhaftes Krankheitsbild im Bereich der Kniescheibe bezeichnet.
Die wörtliche Übersetzung „Knorpelleiden an der Kniescheibe“ ist irreführend, da Knorpel nicht von Nerven durchzogen wird und somit keinen Schmerz verursachen kann. Vielmehr ist ein fortgeschrittener Knorpelschaden gemeint, bei dem die Knochen des Gelenkes selbst schon beschädigt sind. Dadurch entsteht ein Schmerz., den der Patient immer im Bereich der Kniescheibe wahrnimmt (Irritation; „parapatellares Schmerzsyndrom“).
Ursachen:
Die Entstehung des Krankheitsbildes ist nahezu ungeklärt.Auslöser können z.B. Erweichungen, Verdickungen oder Absplitterungen an der Rückseite der Kniescheibe sein. Hier befindet sich der dickste Knorpel des menschlichen Körpers. Er wird durch Zug und Druck durch die Gelenkflüssigkeit (Synovia) ernährt. Wird dieser Vorgang gestört, findet die Versorgung nicht statt. Dadurch kommt es zu einer Rückbildung des Knorpels des Kniescheiben gleitlagers. Das führt zuerst zur Rückbildung des Knorpels und in Folge zur Schädigung des Knochens. Neben dem normalen Alterungsprozess können dauerhafte Überbeanspruchungen, abweichende Formen der Kniescheibe und der Gelenkanteile oder Spannungsverluste der Muskulatur und des Bändersystems, auch in Kombination, weitere Ursachen sein. Natürlich kann dieses Krankheitsbild auch durch Unfälle und Verletzungen entstehen und manchmal haben auch Jugendliche im Wachstum die gleichen Schmerzen.
Symptome:
Die Schmerzen im Bereich der Kniescheibe können sowohl in Ruhe als auch unter Belastung, häufig bei ungewohnten Bewegungen, auftreten. Manchmal gibt es hörbare Gelenkgeräusche und ein Abknicken des Knies beim Abstieg. Es kann wechselweise zu Schmerzen in beiden Knien kommen. Ohne Therapie behält der Patient die Schmerzen ein Leben lang. Therapie: Das Erkennen des Krankheitsbildes und die Verordnung einer Therapie ist Sache des ehandelnden Arztes. Vor einer Behandlung, die durch Krankengymnastik erfolgt, sollte sich der Patient schonen, um die Schmerzen zu lindern und die therapeutische Wirkung zu unterstützen. Stabilisierende Verbände, sogenannte Tapes oder Kniebandagen, helfen ebenfalls. Eine dauerhafte Verbesserung lässt sich durch Muskelkrafttraining und –dehnung, vor allem im Bereich des Oberschenkels erreichen. Hierdurch kann vermieden werden, dass bei einer Kniestreckung die Kniescheibe nach außen „abwandert“. Zur Vorbereitung wird die Muskulatur mit Hilfe von z.B. „Heißer Rolle“, Fango, Eispackung u.s.w. aufgelockert. Auch Dehnungen der beteiligten Muskeln entspannen das Kniegelenk. Je nach Ausmaß der Beschwerden werden schmerzlindernde Elektrotherapien (Iontophorese, Ultraschall) eingesetzt. Bei akuten Schmerzen helfen Kälteanwendungen, bei starken Schmerzen verordnet der Arzt die notwendigen Betäubungsmittel. Sollte ein operativer Eingriffe notwendig werden, übernimmt der Physiotherapeut die Nachbehandlung in Absprache mit dem Arzt.
Vorbeugende Maßnahmen:
Beim Auftreten erster, minimaler Schmerzen sollte der Patient reagieren und neben dem Schuhwerk auch die Sportart in Frage stellen, eine Pause einlegen oder gegebenenfalls beides wechseln. Eine direkte Vorbeugung dieser Krankheit ist nicht möglich.
Bizeps
Der Bizepsmuskel ist einer der wichtigsten formgebenden Muskeln an der (Vorderseite) des Oberarmes. Er erstreckt sich von der Schulter über den Oberarm und Ellbogen bis zum Unterarm. Im (Ansatzbereich) der (Schulter) unterscheidet man eine lange Bizepssehne und eine kurze Bizepssehne (im Schema der Einfachheit halber nicht dargestellt). Die lange Bizepssehne hat ihren Ursprung im Schultergelenk selbst, am Oberrand der (Gelenkpfanne), (Glenoid). Sie verläßt dann das Schultergelenk und geht (nach Vereinigung mit der kurzen Sehne) in den sogenannten Muskelbauch über. In der Nähe des Ellenbogens beginnt dann die sogenannte distale/hintere Bizepssehne, welche an der (Speiche) des Unterarmes fixiert ist.
Von Bedeutung ist vor allem die lange Bizepssehne, da hier häufig Reizungen (Bizepssehnentendinitis) oder gar Risse (Ruptur der langen Bizepssehne) auftreten können. Durch den Riß der langen Bizepssehne im Schulterbereich wandert der Muskelbauch, infolge der Muskelkontraktur, ellbogenwärts.
Ursache:Beim jungen Patienten ist manchmal ein heftiges Trauma zu beobachten, gewöhnlich treten diese Risse jedoch ohne adäquates Trauma aufgrund von (Verschleißerscheinungen) auf. Deshalb sind komplette Risse der langen Bizepssehne häufig mit Rissen der Rotatorenmanschette (Muskeln die innen/ Aussenrotation bewegen) kombiniert.
Diagnose:
Die Diagnose kann gewöhnlich durch die klinische Untersuchung gestellt werden: bei leicht gebeugtem Ellenbogen sieht man den halbkugelförmigen Muskelwulst an der Vorderseite des Oberarmes, im Vergleich zur Gegenseite, mehr(Ellenbogenwärts) verlagert. Darüber wird eine Delle getastet.
Neben diesem unübersehbaren (kosmetischem) Hauptproblem kann auch eine gewisse Einschränkung der groben Kraft vorliegen.
Therapie:
Konservativ: bedeutet Schonung bis zum Rückgang der Schmerzsymptomatik, eine weitere Ruhigstellung ist nicht notwendig. Der ellbogenwärts abgewanderte Muskelbauch bleibt auf Dauer in dieser Stellung, der Patient muß auf Dauer die kosmetische „Beule “ akzeptieren.
Operativ: vor allem beim jüngeren aktiven Patienten ist eine operative Versorgung angezeigt. Dabei kann die in der Schulter abgerissene Sehne nicht mehr am Ort des Risses versorgt werden. Bekannt ist die als (Schlüsselloch-Technik) angegebene Methode. Dabei wird, wie im nachstehenden (Schema) gezeigt, die abgerissene Sehne mit sich selbst zu einem Knoten geknüpft, welcher durch wenige Fäden gesichert wird.. Danach wird eine Schlüsselloch ähnliche Öffnung in den Oberarmknochen gebohrt. Der Sehnenknoten wird im oberen weiten Teil in dieses Loch eingebracht und nach unten, in Richtung schmalem Schlitz geschoben, in welchem er sich dann verkeilt.Die Nachbehandlung ist einfach: für 2-3 Wochen wird eine Armschlinge getragen, der Ellbogen kann aber bereits passiv und aktiv durchbewegt werden. Mit Kräftigungsübungen der Muskulatur sollte 6-8 Wochen gewartet werden.
Ursache:
Gewöhnlich ist ein stärkeres (Trauma/Verletzung) notwendig (z.B. auffangen eines schweren Gegenstandes bei gebeugtem Ellenbogen) um diese kräftige Sehne zu zerreißen.
Diagnose:
Auch hier ist die Diagnose gewöhnlich bereits klinisch zu stellen. Es kommt zu einer Verlagerung des Muskelbauches, allerdings (schulterwärts), was bei der einfachen Betrachtung des Oberarmes meist gut zu erkennen ist. Der Kraftverlust (Beugung des Ellbogens gegen Wiederstand) ist gewöhnlich erheblich, weshalb die operative Versorgung erfolgen sollte. Regelmäßig ist die Verletzung auch schmerzhafter, begleitet von einer deutlichen Schwellung der Weichteile.
Bestehen Unsicherheiten bezüglich der Diagnose, so können die Ultraschalluntersuchung oder ein Kernspin weiterhelfen.
Therapie:
Gewöhnlich operativ , da der Kraftverlust wesentlich größer ist als beim Riß der langen Bizepssehne. Prinzipiell wird man meistens versuchen, die abgerissene Sehne an der Speiche wieder zu fixieren – verschiedene Techniken sind bekannt:
Gute Ergebnisse sind mit den sogenannten Fadenankersystemen zu erreichen: nach Bohren eines Loches in die Speiche wird in dieses ein sich spreizender Anker verklemmt. An diesem Anker befindet sich ein kräftiger nicht auflösbarer Faden, mit dessen Hilfe die abgerissene Sehne am Knochen fixiert wird. Nach einigen Wochen ist die Sehne wieder am Knochen angewachsen.